Als ich mich in San Martin de los Andes entschied, nicht auf der vielbefahrenen Asphaltstraße in 166km entfernte Bariloche weiterzufahren, weil die Wetteraussichten dieses Opfer weiter südlich nicht belohnen würden, sprich, es hierzulande Winter wird, peilte ich direkt die chilenische Grenze Hua Hum an.
Ich fuhr durch Mapuchegebiet: Auf schlechten Straßen auf der argentinischen und überraschend auf nagelneuem Asphalt auf der chilenischen Seite, dann bequem mit einer Fähre über den 35km langen Lago Perihueico.

In Neltume verließ ich die große Straße und fuhr entlang dem Neltume-See auf einem wunderschönen Feldweg nach Norden immer auf den aktiven Vulkan Villarrica zu. Den bekam ich allerdings nur von Ferne zu Gesichte, weil das Wetter am zweiten Tag schlecht geworden war.
Über Hua Hum nach Araukania: https://photos.app.goo.gl/ar7UPRr8ahDbNxcr8
Ein Pausentag in der gleichnamigen Stadt Villarrica, eigentlich auf Schlechtwetter getimt, ließ mir genug Zeit zum Wäschewaschen und Fahrrad richten, bis ich in einer Gewaltetappe durch Araukanien zur argentinischen Grenze fuhr. Am Ende des Tages, nach 120 km Radstrecke, nahm mich auf nun sehr rauher Piste der einzig bergwärtsfahrende Pickup mit. Was für ein Glück! Erst auf den letzten Kilometern nach Icalma, offenbarte sich der Sinn der Provinzbezeichnung, als Urweltbäume, eben Araukarien, nicht mehr nur vereinzelt, sondern bestandsbildend die Wälder in eine Dinosaurierkulisse verwandelten.
Dinosaurierkulisse: https://photos.app.goo.gl/MXtEqnkSXmSQZrBL9
Im nur einen Katzensprung entfernten Villa Pehuenia sitze ich nun eine ganze Schlechtwetterperiode aus, die die Landschaft schon angezuckert hat.

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