Ich sinniere ein bisschen über die Sprache, der ich Sinn zu entnehmen mich hier bemühe. Meine Auslassungen erheben keinen Anspruch auf sprachwissenschaftliche Relevanz. Ich wüsste nur gern, was sie sagen!
Spanisch gibt es vermutlich gar nicht. In manchen Gegenden Südamerikas wird wohl Castellano gesprochen, aber wo? Die Brasilianer sind fein raus, sie sprechen Portugiesisch, was sich so anhört, wie – sie werden es mir verzeihen – wenn ein Baby Spanisch sprich. Alle Laute rundgelutscht und viele aos (gesprochen: auo).
Dass sich in den Hochländern indigene Dialekte in die europäische Einwanderersprache gemischt haben verwundert nicht, doch dass sich in Argentinien, das nur im Nordwesten einen indigenen Bevölkerungsanteil hat und sonst vor allem ein europäisches Vielvölkergemisch namentlich aus Spaniern, Italienern, Deutschsprachlern (eben auch Schweizern und Östreichern), Kroaten, Franzosen u.a.m. ein so ulkiger, verschwurbelter Slang bilden konnte, verwundert dann doch.
Das Spanische ist an „tsch“s nicht arm, dafür sorgen die „ch“s in den Worten. Man hat sogar den Eindruck, dass Substantive bevorzugt (und für den Laien ohne Muster) mit C oder Ch beginnen, doch den Argentiniern genügt das nicht. Jedes y wird „sch“ ausgesprochen. Z.B. heißt „scho“ ich, nicht „jo“. Das genügt ihnen immer noch nicht! Auch die so häufigen Doppel-Ls, die gwöhnlich „ji“ ausgesprochen werden, geraten hier zum „sch“ zB. „Schuvia“ ist dann der Regen, Lluvia. Dazu werden Rs am Wortanfang auch „sch“ ausgesprochen. Insgesamt knüpfen die Argentinier also lautisch direkt an die Rundlutscherei der Brasilianer an. Rioja hört sich dann wie „Schiocha“ an und mein nächstes Zwischenziel ist „Schodeo“, was wirklich nicht so männlich klingt, wie der Name in der Karte: Rodeo.
Ich höre die Laute wohl, doch es entsteht für mich kein Wort dabei. Immaginär sie zu lesen gelungt mir nicht, denn ich hab keine Ahnung, ob das „sch“ nun ein ll, y oder r war.
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