HITZERADELN durchs Rot

… heute bin ich früh aufgestanden. Die laue Nacht hat es mir einfach gemacht meine Sachen zusammenzupacken, hatte ich doch nicht mal den Schlafsack ausgepackt und das Zelt war trocken. Routinierte Handgriffe im Dunkeln. Doch ganz der Hitze entgehen werde ich nicht. Schon zwei Stunden nach Sonnenaufgang ist die morgendliche Kühle verflogen und das in einer Jahreszeit, die rechnerisch schon zum Herbst gehört, wenn es das überhaupt hier gibt.
Die Straße ging zermürbend immer leicht bergauf. Doch auf jedem Höhenmeter belohnten die roten Landschaftseindrücke am Straßenrand. Sie gaben mir auch ein Alibi, um immer wieder anzuhalten und den Foto auszupacken. Das diente zwar nicht einem zügigen Vorwärtskommen, half aber, dass ich regelmäßig wieder zu Atem kam.

Sieh dir dazu die Bilderstrecke „Rioja“ an.

Das Gute am Überwinden von Pässen ist, dass ich, während sich die Hitze aufbaut, in kühlere Gefilde fahre. Das heißt aber nur, dass ich die Temperaturen dort ertragen kann, das Wort „kühl“ ist eigentlich durch „nicht ganz so gnadenlos heiß“ zu ersetzen.
Die Provinz Rioja soll ihren Namen von den roten Schärpen der Konföderierten haben. Die nordwestlichen Provinzen Argentiniens kämpften in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts von der Provinzhauptstadt La Rioja aus um einen Staatenbund nach nordamerikanischem Vorbild. Als Argentinien bereits Unabhängigkeit von Spanien erlangt hatte versuchten die Unionisten aus Buenos Aires, die einen Zentralstaat zu etablieren. In dieser an Bürgerkriegen reichen Zeit spalteten sich Paraguay und Uruguay ab.
Genauso passend wäre der Provinzname Rioja angesichts der Farbe ihrer Landschaft. Mein Ziel ist das rote Zentrum Riojas, der Nationalpark Talambaya

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