Während der Akklimatisationsphase soll man darauf achten nicht außer Atem zu kommen. Was aber, wenn die Gegenden, in denen man seine unangestrengten Höhenmeter absolviert – um dann wieder tiefer gelegen zu schlafen – so umwerfend sind, dass sie einem den Atem rauben? Seht selbst, was Bilder nicht zu zeigen vermögen:
1. Akklimatisationstag:
30. August, ein Feiertag in Peru: Wir fuhren ein wenig tiefer nach Yungay auf 2500m, um den Kopfschmerz los zu werden.
2. Akklimatisationstag
3. Akklimatisationstag
Eine wunderschöne Wanderung von 4000m zum auf 4600m gelegenen See, führt uns durch ein spektakulär eingerahmtes Hochtal. Obwohl wir betont langsam am Ende der Touristenkarawane aus zwei Reisebussen losgehen, um Stefans Kopfschmerz und meine Erkältung nicht zu triggern, gehören wir zu den ersten Ankömmlingen am See. Seine türkise Farbe unter den eisigen Berggipfeln des Chacraraju 6108m lockt zum Bade, doch aus gesundheitlichen Gründen verzichten wir auf dieses Ritual.
Als sich der Strand mit Touristen füllt, gehen wir für einen besseren Blick die Moräne gegenüber aufwärts Richtung Rifugio Pisco. Stefan findet auf seiner Garminuhr heraus, dass der Weg zurück zum Bus führt. So beginnt eine wunderbare Rundtour mit Blicken auf die Huascarangipfel Sur 6768m, Nort 6654m und den pyramidenförmigen Chopicalqui 6352m sowie dem Nevado Huandoy 6395m.
Ausflug zur Laguna 69























Am Bus angekommen mussten wir eine Stunde warten, bis eine Israelin, die auf dem Weg höhenkrank geworden war, an Bord gebracht werden konnte. Der Guide sagte, er habe ihr Sauerstoff gegeben, aber ihr Zustand habe sich kaum gebessert.
Derweil ging es auch Stefan immer schlechter und die Heimfahrt mit hämmerndem Druck auf den Kopf wurde ihm auf ruckelnder Schotterpiste zur Tortur. Kaum dass er in Yungay auf 2500m wieder halbwegs geradeaus schauen konnte, nahmen seine Kopfschmerzen auf der Fahrt durchs Santatal nach Huaraz auf 3050m wieder zu.
Wir müssen unsern Akklimatisationsplan ändern.
4. Akklimatisationstag
Nach dem Vortag, machte es keinen Sinn an einen Fünftausender zu fahren und auf 4600m zu übernachten. Wir legen einen Ruhetag ein mit ein paar schönen Sportklettereien an den „Los Olivos“ am Rande der Stadt.


Wir beschließen nach Hatun Machay zu fahren, einem Klettergebiet in der Cordillera Negra, auf ca. 4290m. Dort würden wir auf dieser Höhe übernachtend den nächsten Akklimatisationsreiz setzen.
5. und 6. Akklimatisationstag
Sportklettern auf höchstem Niveau in einem phantastischen Felsenlabyrinth, Lavagestein mit an Sandstein erinnerndem Formenschatz, Höhlenzeichnungen aus grauer Vorzeit, Weidegebiet der Gemeinde Pampas Chico, all das ist Hatun Machay. Man schläft an einem Rifugio, das gegen die Rinder, Esel, Pferde und Schafe, die hier täglich durch ziehen mit einer Steinmauer eingefriedet ist.








Wow – wollt ihr auf diese schneebedeckten Riesen drauf?
Manche sind zu abschreckend, nur einer steht wirklich auf dem Programm, der Huazcaran. Am Dienstag soll es losgehen und wenn alles gut läuft, stehen wir am Freitag auf dem Gipfel.