Wenn ich auch gar nichts verstehe, wenn ich den Malaysiern zuhoere, mich nur oft durch die guturalen „goe“ (du musst es voellig geschlossen und „elektrisch“ aussprechen) und die gellenden „i“ an Thai erinnert fuehle, ergoetze ich mich doch an den Strassenschildern und Reklametafeln, weil sie endlich fuer mich lesbar und so herrlich intuitiv sind.
Um mit dem harmlosesten zu beginnen, haben die Malaysier endlich damit aufgeraeumt, Konsonanten zu schreiben, die eh keiner spricht. Es steht also „Restoran“ ueber der Wirtschaft oder „Pos“ auf dem Gebaeude mit dem Brieftaubenlogo. Sie schreiben auch „Poskod“ und jeder weiss was gemeint ist. Manchmal muss man schon laut lesen, um zu verstehen, worum es sich handelt. Ich meine nicht „bilik“, das haben wir sofort erkannt, aber „Stesen“. Du glaubst es spaetestens, wenn du vor dem zugehoerigen Gebaeude stehst. Sehr nett finde ich auch „Motosikal“ oder „Lampu“ fuer Ampel.
Es gibt natuerlich auch klassische Irrtuemer. Meine Enttaeuschung hielt sich allerdings in Grenzen, als ich feststellen musste, dass mit „Cuci Kereta“ nicht kretische Kueche, sondern so etwas Profanes wie Autowaesche gemeint war.
Auf ihren Strassenschildern geht es sehr geschwaetzig zu. Man versucht durch die schiere Groesse der Lettern und damit auch der Schilder dem Autofahrer schon von Weitem zu ermoeglichen mit dem Lesen zu beginnen, damit er fertig ist, wenn das Schild da ist.
Wenn man unterstellt, dass die Malayen einen Sinn fuer Ironie besitzen, kann man auch die ueblichsten sogar verstehen: z.B. „AWAS, Kawasan Kemalangan“ wuerde in echtem Deutsch heissen „Vorsicht Fahrbahnschaeden“ oder „AWAS Kanak Kanak Sehkolah Melintas di Hadapan“ heisst etwas freier uebersetzt, aber sachlich richtig (jedermann weiss, dass Wortwiederholungen der Pluralbildung dienen): „Vorsicht ihr Kanaken, seht ihr nicht das da ne Schule ist“
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